Schöner Leben im Mittelalter (oder welcher Epoche auch immer)… …eine weitere Nestbeschmutzung?

„Mimimimi… …die linke Gutmenschenpresse schreibt wieder so böse über uns“… …das Geschimpfe der „Living History“-Leute über die Berichterstattung zur „Völkerschlacht von Leipzig“ im Netz ist mal wieder unerträglich typisch.

Also kommt schon, jemand der jedes Jahr wieder den Napoleon gibt hat es nicht anders verdient, ich finde der kommt ja noch gut weg. Ich sag nur kleine Männer die „große“-kleine Männer spielen. Das ist eigentlich Realsatire.

Und was soll das Argument das die Presse schlecht recherchiert? Na Gott sei dank tut sie das, denn sonst müsste sie ja schreiben das solche Veranstaltungen nicht den Militarismus fördern, sondern das Ergebniss des selbigen sind. Denn sind wir doch mal erlich, die meisten Männer, oder sollte man besser Jungs sagen, in der Szene stehen doch voll auf Waffen. Ja Waffen sind geil, sich gegensetig auf die Mütze geben ist geil. Lange Schwerter und Musketen sind auch geil und meins ist übrigen länger und geiler als deins. Aber die Presse darf des nicht schreiben, denn dann versteht sie unser Hobby wieder nicht.

Es geht also wie immer um die fehlende Anerkennung. Genau wie bei der unleidigen A-Debatte, nur mit dem Unterschied, das die Presse ein Feind von ausserhalb des Hobbys ist und so alle vereint, egal ob A-Papst oder Gromi.

Das traurige dabei ist allerdings, das in den meisten Posting von Hobbyisten im Netz dabei deutlich wird das die Presse ja durchaus recht hat. Denn so viele unreflektierte, aus pädagogisch/psychologischer Sicht falsche Aussagen, zum Thema Militarismus in der Szene, bestätigen ja die Artikel. Die Frage die man sich dann stellt ist, wo bleiben die kritischen Stimmen in der Szene zu dem Thema. Gibt es davon einfach zu wenige und damit zuviel Angst als Nestbeschmutzer beschimpft zu werden?

Aber vieleicht irre ich mich ja auch und es geht nur um historische Genauigkeit und das das der Grund dafür ist, das es viel mehr Darsteller unter Waffen als mit Kochlöffel und Sichel gibt.

Ende-September-„Überlebens“-Regeln

Regel 32: Im Bus stehen bleiben, um feuchte Sitze zu vermeiden.

Regel 57: Nach 20:00 (am Wochenende 16:00) Sicherheitsabstand zu Lederhosen- und Karo-Hemd-Trägern mindestens 2 Meter.

Regel 76: Im gesamten Stadtgebiet, rund um Haltestellen des öffentlichen Nahverkehrs, langsame Fahrt mit dem Rollbrett, um auf  halbverdauten temporären Bodenbelag reagieren zu können.

Regel 57 a – Nachtrag: Trägern mit besagter Kleidung mit Nachsicht begegnen, da diese oftmals reizbar sind und sich auch nicht von Ihrer halbangezogenen Begleiterin beruhigen lassen.

Regel 104: Disskusionen mit Menschen, die die restlichen Wochen des Jahres vernünftig sind, kann man, aber braucht man wegen Sinnlosikeit nicht führen.

Regel 147: Das Mantra “ Erfolgreiches Endseptemberfest – gute Steuereinahmen – mein Gehalt“ hilft allen anderen Regeln zu folgen durchhaus.

Regel 147 a: Das Mantra verliert bei direktem Kontakt mit Halbverdauten seine Wirkung

„Wenn du über 30 Jahre bist…“ (1)

Als ich Teenager war gab es noch echte jugendkulturelle Abgrenzung zu den Erwachsenen. Der Spruch „Trau keinem über 20“ drückte für uns das Misstrauen gegenüber dem was die Erwachsenen von uns erwarteten aus. Und wenn uns dann noch der Spruch „Früher war alles besser“ präsentiert wurde, kam uns das kalte Kotzen.

Die gleichen Generation postet/verhällt sich heute aber genau so wie die Erwachsenen damals, nur mit dem Unterschied das es heute keiner mehr von ihnen erwarten würde. Immer wieder tauchen in den Verläufen der „Social Media“ Postings auf, die am Anfang den Satz stehen haben „Wenn du über 30 bist…“(1). Danach folgt meist eine lange Abhandlung, die beweisen soll das wir in schlimmen Zeiten Leben und es zur eigenen Jugendzeit viel besser war.

Zum einen schwingt da natürlich mal ein wenig Nostalgie durch die unsäglichen Aufzählungen, die für sich genommen nicht weiter schlimm ist, ist sie doch nicht viel mehr als die Verbundenheit zum eigenen Erlebten.  Aber das eigentlich Schlimme daran ist, das es als Rechtfertigung gebraucht wird sich nicht dem Leben in der Jetzt-Zeit zu stellen. Es ist die Entschuldigung dafür, sich nicht mit allem Neuen auseinanderzusetzten, sei es aus Faulheit und Bequemlichkeit oder aus Angst nicht mehr mit den Entwicklungen mithalten zu können. Dabei gibt es schon seit einigen Generationen immer wieder den Vorsatz nicht so zu werden wie die angepaßten „Alten“, nur um am Ende doch genau so zu werden. Eigentlich sollte es aber heute viel leichter sein dem zu entgehen, aber der Jung-bis-ins-Seniorenheim beziehungsweise Jugendwahn entpuppt sich als nicht viel mehr als oberflächliche Modeerscheinung. Damit verpassen die jungen Alten es zum einen an den spannenden Entwicklungen teilzuhaben, womit sie sich nur selber schaden, aber viel schlimmer ist, das sie damit alles entwerten was nicht dem in ihrer eigenen Jugendzeit entwickeltem Weltbild entspricht. Sie verhalten sich damit genau so wie die „Alten“ in ihrer eigenen Jugend.

Und genau deswegen gilt für Euch das alte Sex-Pistols Zitat: „There’s no future for you!“

(1) oder über 40 oder 45 oder…

Schöner „Leben“ im Mittelalter.. ..oder eine „Nestbeschmutzung“!?

Mein Hobby macht mir im Normalen viel Spaß. Jedes Jahr lerne ich immer wieder neue nette Leute kennen und habe Spaß auf Veranstaltungen. Ich habe heute handgenähte Klamotten und für meine Ausrüstung baue/kaufe ich jedes Jahr ein neues „belegbares“ Teil. Der Verein in dem ich bin, darf in der Zwischenzeit auf die  Bachritterburg und wir werden zu Märkten mit Anspruch eingeladen. Trotzdem oder vielleicht auch gerade deswegen und wegen dem einen oder anderem Erlebten bleibt trotzdem immer die eigentlich schon beantwortete Frage, ob die „MA-Szene“, so wie sie jetzt tickt, nicht ein automatischer Spielverderber ist.

„Ich trau mich schon gar nichts mehr sagen, aus Angst was Falsches zu sagen und dann eins drauf zu bekommen“. Dieser Ausspruch stammt so, oder so ähnlich, von einem Teilnehmer eines Qualitätsworkshops für Living-History-Gruppen in der Museumspädagogik. Dabei kam dieser nicht aus einer Gruppe über die man geteilter Meinung sein kann, sondern aus einer anerkannten Gruppe, die für ihre besonders authentischen Darstellung bekannt ist. In der Kleingruppe, in der dieser Satz gefallen ist, wurde deutlich das dieses Gefühl nicht nur diesen einen Teilnehmer, sondern die meisten der Kleingruppe betraf. „Schöner „Leben“ im Mittelalter.. ..oder eine „Nestbeschmutzung“!?“ weiterlesen

Wenn Werbung den Contentfilter finanziert…

Man installiert nen Content-Filter um Jugendlichen nicht ständig über die Schulter schauen zu müssen, um sie von Orten im Netz fernzuhalten die sie aus einer pädagogischen Einrichtung heraus nicht besuchen dürfen.
Natürlich testet man dann die Filter. Dabei kann das Ergebniss dann doch überaschen.. ..ausser man möchte Simone_H (18) mal hart rannehmen.

 

webfilter_mit_erotikchat_werbung